Mittwoch, 18 Dezember 2024 14:07

Zahl der queerfeindlichen Straftaten in Berlin steigt weiter

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queerfeindliche Straftaten-Berlin queerfeindliche Straftaten-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Im Jahr 2023 wurde in Berlin ein deutlicher Anstieg der queerfeindlichen Straftaten verzeichnet. Der neue Monitoring-Bericht des wissenschaftlichen Instituts Camino zeigt alarmierende Zahlen: Insgesamt wurden 588 Fälle dokumentiert – ein Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zu 2022. Diese Entwicklung verdeutlicht die wachsende Bedrohung für die LSBTIQ+-Gemeinschaft in der Hauptstadt.

Inhaltsverzeichnis:

Zahl der queerfeindlichen Straftaten in Berlin

Im Jahr 2023 wurden in Berlin 588 queerfeindliche Straftaten registriert, was einer Steigerung von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Monitoring-Bericht, der von der Berliner Landesstelle für Gleichbehandlung in Auftrag gegeben wurde, zeigt die anhaltende Zunahme von Gewalt und Diskriminierung gegenüber der LSBTIQ+-Gemeinschaft.

Beleidigungen und Körperverletzungen dominieren

Die meisten Straftaten, nämlich 45,4 Prozent, entfielen auf Beleidigungen. Körperverletzungen machten 21 Prozent der dokumentierten Vorfälle aus. Volksverhetzungen stellten mit 7,1 Prozent einen kleineren Anteil dar. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass viele dieser Angriffe im öffentlichen Raum stattfinden, während etwa ein Fünftel im digitalen Raum verübt wurde. Diese Entwicklung zeigt die wachsende Herausforderung im Umgang mit Hass im Internet.

Tatverdächtige meist Männer

Laut Analyse sind 92,4 Prozent der Tatverdächtigen Männer, vor allem aus mittleren Altersgruppen. Auch unter den Opfern sind Männer besonders häufig vertreten, was die Geschlechterdimension dieser Gewalt hervorhebt. Die gezielte Gewalt gegen Männer innerhalb der LSBTIQ+-Gemeinschaft zeigt die Notwendigkeit weiterer Untersuchungen zu Motiven und Dynamiken solcher Taten.

Staatsanwaltschaft registriert deutliche Zuwächse

Die Berliner Staatsanwaltschaft meldet ebenfalls einen deutlichen Anstieg der queerfeindlichen Gewalt. Im Jahr 2023 wurden 791 Verfahren eingeleitet - ein Plus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit von verbesserter Strafverfolgung und Präventionsarbeit.

 Berlin steht vor einer großen Herausforderung. Die Zahlen zeigen, dass gezielte Maßnahmen, gesellschaftliches Bewusstsein und politische Unterstützung erforderlich sind, um dieser Gewalt effektiv entgegenzuwirken.

Quelle: www.milekcorp.com/de, rbb24.de