Montag, 31 März 2025 17:45

Prozess gegen 37-Jährigen nach Angriff auf Senior auf Berliner U-Bahn-Gleise

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Prozess in Berlin Prozess in Berlin pixabay/Foto illustrativ

Ein schwerer Fall körperlicher Gewalt beschäftigt seit Montag das Berliner Landgericht. Der Angeklagte, ein 37-jähriger Mann, soll einen Rentner auf U-Bahn-Gleise gestoßen haben. Der Vorfall hatte gravierende Folgen. Die Anklagepunkte wiegen schwer, der Prozessverlauf verspricht brisante Details.

Inhaltsverzeichnis:

Angriff am Rosa-Luxemburg-Platz

Am 20. April 2024 wurde ein 72-jähriger Mann am Berliner U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz von hinten gestoßen. Der mutmaßliche Täter war zu diesem Zeitpunkt 36 Jahre alt. Die Tat ereignete sich laut Anklage völlig unvermittelt. Der Senior stürzte auf die Gleise. Nur durch das rasche Eingreifen von Passanten konnte er gerettet werden, bevor eine Bahn eintraf.

Das Opfer erlitt schwere Verletzungen im Kopf- und Halsbereich. Dazu zählten mehrere Frakturen der Halswirbel. Seit dem Vorfall ist der Mann querschnittsgelähmt. Überwachungsvideos und Zeugenaussagen sollen den Angriff belegen. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen schwerer Körperverletzung, das Gericht sieht auch die Möglichkeit eines versuchten Mordes. Das Mordmerkmal der Heimtücke wird in Betracht gezogen.

Zweite Anklage wegen tätlichen Angriffs auf Frau in Berlin-Neukölln

Der Mann muss sich zusätzlich wegen eines weiteren Vorfalls verantworten. Am 6. April 2024 soll er in Berlin-Neukölln eine Passantin attackiert haben. Nach bisherigen Erkenntnissen stellte er sich der Frau in den Weg, schlug und trat sie. Zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat war der Angeklagte alkoholisiert.

Eine Polizeibeamtin sagte aus, der Beschuldigte habe nach seiner Festnahme angegeben, der Angriff habe ihm „Spaß gemacht“. Diese Aussage wurde im Ermittlungsverfahren dokumentiert. Die zweite Tat liegt somit nur zwei Wochen vor dem Angriff am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz.

Festnahme und Prozessverlauf - Fünf Verhandlungstage geplant

Im Oktober 2024 wurde der Angeklagte in Berlin-Neukölln festgenommen. Seitdem befindet er sich in Untersuchungshaft. Der Mann gab an, zuvor als Bauhelfer gearbeitet zu haben. Der Verteidiger kündigte zu Prozessbeginn an, dass sich sein Mandant zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern werde.

Für das Verfahren sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess soll voraussichtlich bis zum 12. Mai 2025 andauern. Das Gericht prüft derzeit alle Umstände der Taten, einschließlich möglicher Tatmotive und der psychischen Verfassung des Angeklagten.

Wichtige Fakten zum Fall im Überblick

  • Tatzeitpunkt: 20. April 2024
  • Tatort: U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz
  • Opfer: 72 Jahre alt, querschnittsgelähmt nach Angriff
  • Angeklagter: 37 Jahre alt, ehemaliger Bauhelfer
  • Zweite Tat: 6. April 2024, Angriff auf Passantin in Neukölln
  • Prozessbeginn: 31. März 2025
  • Geplante Verhandlungstage: Fünf, bis zum 12. Mai 2025

Die Ermittlungen konzentrieren sich auf das Motiv, die psychische Verfassung und die Gefährlichkeit des Beschuldigten. Die kommenden Prozesstage sollen weitere Klarheit bringen.

Quelle: RBB24, www.fox360.net/de