Freitag, 17 Januar 2025 13:36

Rückgang der organisierten Kriminalität in Berlin - Gefahr bleibt weiterhin hoch

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
organisierte Kriminalität-Berlin organisierte Kriminalität-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Die Anzahl der kriminellen Gruppen im Bereich der organisierten Kriminalität in Berlin ist leicht gesunken. Laut dem aktuellen Bericht der Berliner Innenverwaltung, der auf dem Lagebild der Polizei Berlin basiert, gab es im Jahr 2023 66 aktive Gruppen mit insgesamt 485 Tatverdächtigen. Im Vorjahr waren es noch 69 Gruppen. Trotz des Rückgangs bleibt die Gefahr, die von der organisierten Kriminalität ausgeht, laut Bericht unverändert hoch.

 

Inhaltsverzeichnis:

Neue Formen der Kriminalität stellen wachsende Gefahr dar

Die Polizei verzeichnet einen Anstieg von Banden, die zwar noch nicht der organisierten Kriminalität zugeordnet werden, jedoch eine erhebliche Bedrohung für die Allgemeinheit darstellen. Diese Kriminalitätsform, die als "schwere strukturelle Kriminalität" bezeichnet wird, wird erst seit 2022 systematisch im Lagebild erfasst. Diese Gruppen agieren oft mit ähnlicher Effizienz wie die organisierte Kriminalität und stellen somit eine neue Herausforderung für die Sicherheitsbehörden dar.

Finanzielle Schäden und gewaltsame Methoden

2023 konnten durch Ermittlungen knapp 10 Millionen Euro gesichert werden, während der finanzielle Schaden durch die organisierten Gruppen auf 57,1 Millionen Euro geschätzt wird. Ein erheblicher Anteil davon, 45,5 Millionen Euro, entstand durch den spektakulären Einbruch in eine Tresoranlage in der Fasanenstraße.

Die Hauptaktivitäten der Gruppen liegen im Rauschgifthandel und bei Eigentumsdelikten. Auffällig ist, dass ein Drittel der Gruppen Gewalt bei der Begehung von Straftaten einsetzt. Besonders stark im Fokus der Polizei stehen dabei Clankriminalität, russisch-eurasische Gruppierungen, Rockerbanden und der internationale Autohandel.

Internationale Verbindungen und verschlüsselte Kommunikation

Ein Großteil der organisierten Kriminalität in Berlin hat einen starken internationalen Bezug. Zwei Drittel der Gruppen unterhalten Verbindungen ins Ausland, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert. Besonders im Bereich des Rauschgifthandels zeigt sich eine zunehmende Nutzung verschlüsselter Kommunikation. Fast die Hälfte der Gruppen kommuniziert über verschlüsselte Kanäle, um ihre Aktivitäten zu verschleiern.

Die organisierte Kriminalität bleibt eine zentrale Herausforderung für die Berliner Sicherheitsbehörden. Mit gezielten Maßnahmen und einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit sollen diese Netzwerke weiter bekämpft werden, um die Gefahr für die Allgemeinheit zu minimieren.

Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de