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Montag, 24 März 2025 16:09

Verkehrschaos am Dreieck Funkturm - Neue Spur auf A100 freigegeben

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Verkehrschaos Verkehrschaos pixabay/Foto illustrativ

Trotz Sperrung der Ringbahnbrücke im Berliner Westen ist seit Montagmorgen wieder eine Fahrspur der A100 in Richtung Norden befahrbar. Die Maßnahme bringt erste Entlastung im Berufsverkehr. Dennoch bleibt die Situation für viele Lkw-Fahrer weiterhin angespannt. Die Sperrung sorgt seit Tagen für Staus, Verzögerungen und Umleitungen in der Hauptstadt.

Inhaltsverzeichnis:

Ersatzspur auf A100 zwischen Messedamm und Funkturm

Am Montagmorgen wurde eine temporäre Spur in Richtung Norden auf der A100 eröffnet. Diese verläuft auf der Gegenfahrbahn und ist ausschließlich für Pkw zugelassen. Lkw über 3,5 Tonnen müssen die Autobahn spätestens an der Ausfahrt Messedamm verlassen. Die Berliner Verkehrssenatorin Ute Bonde erklärte, dass die Spur über mehrere Monate hinweg bestehen bleibt – bis der Neubau der beschädigten Ringbahnbrücke abgeschlossen ist.

In der Gegenrichtung stehen Autofahrern derzeit nur zwei Spuren zur Verfügung. Die Verkehrsinformationszentrale meldete am Vormittag Verzögerungen von 10 bis 20 Minuten. Die Verkehrslage sei jedoch entspannter als an üblichen Montagmorgen. Viele Berliner nutzten öffentliche Verkehrsmittel oder blieben im Homeoffice.

Sperrung der Ringbahnbrücke als Auslöser

Die Probleme begannen am Mittwochabend vergangener Woche. Ein Riss im Tragwerk der Ringbahnbrücke machte eine sofortige Vollsperrung notwendig. Die dreispurige Brücke führt über S-Bahn-Gleise in Richtung Norden. Seitdem herrscht Chaos am Autobahndreieck Funkturm.

Ein Notfall-Konzept wurde kurzfristig umgesetzt. Die zusätzliche Spur soll zumindest einen Teil des Verkehrs aufnehmen. Die Autobahn GmbH, der Berliner Senat und betroffene Bezirke stimmen sich seitdem täglich ab. Auch die Opposition im Abgeordnetenhaus reagierte: Grüne, Linke und AfD forderten eine Aktuelle Stunde zum Thema für die Sitzung am Donnerstag.

Neues Konzept für den Nordverkehr angekündigt

Ein umfassendes Umleitungskonzept soll am Mittwoch vorgestellt werden. Senatorin Bonde erklärte, dass es keine sofortige Lösung in der Schublade gab, da das Verhalten des Risses überraschend war. Die Umfahrung müsse nun großräumig in Richtung Wedding erfolgen, was neue Auswirkungen auf angrenzende Verkehrsströme haben werde.

Die Planungen für die Ersatzbrücke laufen parallel. Bonde kündigte an, dass rund um die Uhr gebaut werden solle. Bonuszahlungen für eine schnellere Fertigstellung stehen im Raum. Konkrete Zeitangaben wollte sie jedoch nicht machen. Die notwendigen Genehmigungen müssten schnell erteilt werden, hieß es weiter.

Nachtarbeiten und Verzögerungen bei Bauteilen

Die Autobahn GmbH bestätigte, dass rund um die Uhr gearbeitet wird, auch nachts. Trotzdem wird es immer wieder zu temporären Sperrungen kommen – besonders in Richtung Norden. Details sollen jeweils kurzfristig bekannt gegeben werden.

Am Sonntag hatte es noch Verzögerungen beim Transport wichtiger Bauteile gegeben, weshalb die Fahrspur erst gegen 7 Uhr am Montagmorgen geöffnet werden konnte. Trotz allem appellierte Ralph Brodel von der Autobahn GmbH an die Autofahrer, Nebenstraßen zu meiden und Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen.

Die Lage bleibt angespannt. 20 bis 30 Minuten Verzögerung im Berufsverkehr sind in den kommenden Tagen wahrscheinlich. Wann die volle Kapazität der A100 wiederhergestellt ist, ist derzeit offen.

Quelle: RBB24