Mittwoch, 29 Januar 2025 14:48

Zehnjähriges Kind in Berlin an Diphtherie gestorben

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Diphtherie-Berlin Diphtherie-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Ein zehnjähriges Kind aus dem Havelland ist in Berlin an Diphtherie gestorben. Trotz monatelanger Behandlungen in verschiedenen Kliniken konnte das Leben des Kindes nicht gerettet werden. Dies bestätigte das Brandenburger Gesundheitsministerium. Nach bisherigen Angaben war das Kind nicht gegen die Krankheit geimpft.

Inhaltsverzeichnis:

Verlauf der Erkrankung

Die Erkrankung begann im September, als das Schulkind mit einer akuten Entzündung der Rachenmandeln in die Kinderklinik in Potsdam eingeliefert wurde. Nach der Diagnose Diphtherie wurde das Kind in eine Berliner Klinik verlegt. Aufgrund des schweren Krankheitsverlaufs war eine invasive Beatmung notwendig. Der Zustand verschlechterte sich weiter, bis das Kind schließlich verstarb.

Weitere Infektion im Familienumfeld

Das zuständige Gesundheitsamt führte eine Kontaktnachverfolgung durch. Dabei wurde eine weitere Person aus dem familiären Umfeld positiv auf Diphtherie getestet. Diese Person war jedoch geimpft und hatte nur einen milden Krankheitsverlauf. Der Landkreis Havelland teilte mit, dass keine weiteren Fälle in der Umgebung festgestellt wurden.

Der verstorbene Junge besuchte die Waldorfschule Havelhöhe in Berlin-Kladow. Laut Informationen des „Tagesspiegel“ wurde die Schulgemeinschaft über den tragischen Vorfall informiert. Weitere Diphtherie-Fälle an der Schule wurden nicht registriert.

Seltene Diphtherie-Todesfälle in Deutschland

Laut Robert Koch-Institut (RKI) sind Diphtherie-Todesfälle in Deutschland selten. Im Jahr 2023 wurde ein Fall von Hautdiphtherie bei einem Erwachsenen registriert, 2024 gab es bisher einen weiteren Todesfall aufgrund einer respiratorischen Diphtherie. Die Krankheit ist meldepflichtig. Im Jahr 2024 wurden bislang zwei Fälle bestätigt, 2023 waren es 51.

Diphtherie kann Haut- oder Atemwegsinfektionen verursachen. Symptome sind unter anderem Halsschmerzen, Fieber, Atembeschwerden und geschwollene Halslymphknoten. Vor Einführung der Impfung im Jahr 1913 forderte die Krankheit in Deutschland jährlich Tausende Todesopfer, besonders unter Kindern.

Impfschutz und Empfehlungen der Gesundheitsbehörden

Das RKI betont, dass die Impfung einen zuverlässigen Schutz gegen die Symptome der Krankheit bietet. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Diphtherie-Impfung für alle Altersgruppen. Säuglinge erhalten zur Grundimmunisierung drei Dosen, gefolgt von Auffrischungsimpfungen im Kindes- und Jugendalter. Erwachsene sollten den Impfschutz alle zehn Jahre erneuern.

Diphtherie ist weiterhin eine ernstzunehmende Erkrankung, auch wenn schwere Verläufe durch Impfungen stark reduziert wurden. Gesundheitsbehörden raten zur konsequenten Einhaltung der Impfempfehlungen, um das Risiko schwerer Erkrankungen zu minimieren.

Quelle: www.globewwings.net/de, rbb24.de