Der Begriff kommt aus der Zeit der Pferdekutschen. Die Räder hatten flügelartige Abdeckungen, welche die Passagiere und andere Verkehrsteilnehmer während der Fahrt vor Schmutz – damals Kot genannt – schützen sollten. Dieses Konzept wurde auf die Automobile übertragen.
Schutz des Autos und anderer Verkehrsteilnehmer
Weil es zwischenzeitlich große bauliche Fortschritte in der Automobilindustrie gegeben hatte, ist der Schutz der Passagiere durch die Seitenteile mittlerweile in den Hintergrund getreten. Vielmehr sollen das Auto vor Beschädigungen und ebenso die anderen Verkehrsteilnehmer geschützt werden.
Dies trifft insbesondere auf Fußgänger zu. Freistehende Räder können gefährliche Gegenstände aufwirbeln, welche Fußgänger verletzen können. Gemäß § 36a StVZO müssen daher in Deutschland sowohl Kraftfahrzeuge als auch Anhänger grundsätzlich mit wirkungsvollen Abdeckungen versehen sein.
Sind Kotflügel noch zeitgemäß?
Kotflügel waren bereits in der Anfangszeit des Automobils üblich. Damals, Ende des 19. Jahrhunderts, gab es andere Straßenbeläge. So bestand der „Kot“, der abgehalten werden sollte, zu einem wesentlichen Teil aus Pflastersteinabrieb. Auch Metallteile von Hufeisen bildeten den Schmutz.
Sind heutzutage, in Zeiten von ebenen Asphaltfahrbahnen ohne Hufeisen- und Pflastersteinreste, diese Seitenteile also noch notwendig? Ja, denn je schneller ein Auto fährt, desto mehr Staub wird aufgewirbelt. Die Flügel bieten einen effektiven Schutz vor diesen und anderen Verunreinigungen wie Nässe. Selbstverständlich ist der Schutz auch nach wie vor auf Pflasterstraßen, Feldwegen und anderen weniger glatten Straßen gegeben.
Eine immer größer werdende Vielfalt
Dank der vielfältigen Karosserieformen sind auch die Seitenteile verschiedenartig gestaltet. Sie verbinden mit ihrer Ästhetik Form und Funktion. So wurden in einigen Sportwagen und Fahrzeugen, die mit Doppelbereifungen fahren, Kotflügelverbreiterungen verbaut. Als Material wird beispielsweise Aluminium, Blech oder Kunststoff verwendet.