Mittwoch, 13 November 2024 13:36

Zukunft des Leihradanbieters Nextbike in Berlin ungewiss

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Nextbike - Berlin Nextbike - Berlin pixabay / Foto illustrativ

Die Zukunft des Berliner Leihradanbieters Nextbike ist unklar, da der aktuelle Vertrag mit der Senatsverwaltung zum Jahresende 2024 ausläuft. Der Vertrag, der das Unternehmen aus Leipzig finanziell unterstützt, ist bisher nicht verlängert worden. Dies bestätigt die Senatsverwaltung. Eine erneute Ausschreibung für das öffentliche Fahrradverleihsystem steht derzeit unter Vorbehalt des neuen, noch nicht verabschiedeten Haushalts. Die Entscheidung über den Haushalt wird im Laufe des Monats erwartet.

Inhaltsverzeichnis:

Nextbike seit 2017 in allen Berliner Bezirken

Seit 2017 betreibt Nextbike sein Leihradsystem in ganz Berlin und bietet seine Fahrräder an rund 2.900 Stationen innerhalb und außerhalb des S-Bahn-Rings an. Das Unternehmen verzeichnet eine hohe Nachfrage und gab an, dass in diesem Jahr bis Mitte November etwa vier Millionen Fahrten registriert wurden. Die Fahrräder können per App an festen und virtuellen Stationen sowie an Jelbi-Mobilitätspunkten ausgeliehen werden. Außerhalb dieser Stationen abgestellt, fallen jedoch zusätzliche Gebühren an.

Der bisherige Vertrag zwischen Nextbike und der Stadt Berlin wurde Mitte des Jahres um sechs Monate verlängert, ohne dass eine neue Ausschreibung erfolgte. Eine weitere Vertragsverlängerung oder Ausschreibung hängt von der Verabschiedung des Berliner Haushalts ab, der die Finanzierung dieser Dienstleistung beeinflusst. Seit 2016 erhält Nextbike jährlich 1,5 Millionen Euro als einzige geförderte Leihradanbieter Berlins, doch dieser Betrag wurde trotz steigender Betriebskosten seitdem nicht erhöht. Zudem wurden im aktuellen Jahr wegen Haushaltskürzungen bereits 250.000 Euro aus dem Fördertopf gestrichen.

Plan für Angebotseinschränkung

Angesichts der unsicheren Finanzierung kündigte eine Sprecherin von Nextbike an, dass das Unternehmen sein Angebot bei fehlender öffentlicher Unterstützung möglicherweise nur in begrenztem Umfang weiterführen kann. Ohne staatliche Mittel würden die Fahrräder vorwiegend im Stadtzentrum verfügbar sein, da der Betrieb in den Außenbezirken wirtschaftlich nicht rentabel ist. Dies würde bedeuten, dass Nutzer in den Randgebieten Berlins zukünftig möglicherweise auf das Angebot verzichten müssen.

Das Berliner Stadtzentrum zieht durch eine höhere Nutzerdichte und eine gut ausgebaute Fahrradinfrastruktur mehr Nutzer an. Die Nachfrage ist hier besonders hoch, vor allem bei Touristen, Pendlern und Einheimischen, die Fahrräder für kurze Strecken nutzen, was zu einer schnelleren Rotation der Räder führt. Die meisten Nextbike-Stationen befinden sich daher in zentralen Bezirken wie Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Zukünftige Entscheidungen hängen vom Berliner Haushalt ab

Die Entscheidung über die Zukunft von Nextbike in Berlin hängt stark von den finanziellen Mitteln ab, die im neuen Haushalt festgelegt werden. Die Senatsverwaltung hat bisher keine feste Entscheidung zur Verlängerung des Vertrags oder einer erneuten Ausschreibung getroffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt Berlin das Leihradsystem zukünftig unterstützen wird und ob Nextbike seinen Service in der bisherigen Form weiterführen kann.

Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de