Inhaltsverzeichnis:
- Schutzmaßnahmen am Terminal 1
- Weitere Risikofaktoren für Vögel
- Vogelschutz bei Bauvorhaben einplanen
- Ein weit verbreitetes Problem
Schutzmaßnahmen am Terminal 1
Auf 3.750 Quadratmetern der Glasfassade des Terminals 1 werden spezielle Schutzfolien angebracht. Diese sollen verhindern, dass Wildvögel die Glasflächen übersehen und dagegenprallen. Das Problem ist seit der Eröffnung des Flughafens bekannt, wurde jedoch von der Flughafengesellschaft bis Ende 2022 abgelehnt. Laut Claudia Wegworth, Vogelexpertin des BUND Berlin, ist diese Maßnahme „ein guter Anfang“. Allerdings sei dies nur ein kleiner Teil der gesamten Glasfläche des Hauptgebäudes, die rund 20.000 Quadratmeter umfasst.
Weitere Risikofaktoren für Vögel
Neben den Glasfronten stellen auch Lichtschächte und künstliches Licht eine Gefahr für Vögel dar. Nachts strahlen Lichtquellen durch die Glasfassaden, was Vögel orientierungslos macht. Betroffen sind unter anderem Arten wie Eisvögel, Turmfalken, Waldschnepfen und Waldkäuze. Viele dieser Tiere wurden tot oder verletzt rund um das Flughafengebäude gefunden. Die offizielle Zahl der getöteten Vögel lag 2022 zwischen 40 und 50, jedoch schätzt der BUND die Dunkelziffer auf bis zu 100 Tiere.
Vogelschutz bei Bauvorhaben einplanen
Der BUND fordert, dass vogelgerechte Muster bereits in die Planung moderner Glasbauten integriert werden. Transparente Glasflächen, die Reflexionen der Umgebung erzeugen, sind für Vögel schwer zu erkennen. Kontrastreiche Muster könnten dies verhindern. Ein Beispiel hierfür ist der Bahnhof Elbbrücken in Hamburg, wo solche Maßnahmen erfolgreich umgesetzt wurden.
Am BER hingegen erfolgt der Vogelschutz nachträglich, was laut Wegworth kostspielig und ineffizient ist. Auch der Berliner Hauptbahnhof soll ab 2025 mit Schutzfolien nachgerüstet werden, ebenso wie das Futurium im Regierungsviertel, das vom selben Architekturbüro wie der BER entworfen wurde.
Ein weit verbreitetes Problem
In Deutschland sterben jedes Jahr schätzungsweise 100 Millionen Vögel durch Kollisionen mit Glasflächen. Laut Experten ist das weit verbreitete „Greifvogel-Muster“, das noch oft verwendet wird, wirkungslos. Der BUND empfiehlt, bewährte Alternativen wie engmaschige, kontrastreiche Muster einzusetzen, um Vögel effektiv zu schützen.
Diese Maßnahmen am BER sind ein erster Schritt, doch der Schutz der Tiere erfordert weitreichendere Maßnahmen und ein Umdenken bei zukünftigen Bauprojekten.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de