Inhaltsverzeichnis:
- Einführung der digitalen Wohnsitzanmeldung
- Erste Reaktionen auf die Nutzung
- Herausforderungen und Potenziale
Einführung der digitalen Wohnsitzanmeldung
Seit Oktober steht auf der Website berlin.de ein neuer Service zur Verfügung: Die digitale Wohnsitzanmeldung. Mit einem Klick auf „Jetzt online erledigen“ gelangen Nutzer auf ein bundesweites Serviceportal, das diesen Vorgang ermöglicht. Der Berliner Senat hat den Dienst offiziell eingeführt, um Bürgerämter zu entlasten und Verwaltungsdienstleistungen zugänglicher zu machen.
Die Zahlen zeigen jedoch, dass die Nutzung noch gering ist: 6,7 Prozent der 49.452 Anmeldungen im Oktober wurden online erledigt. Im November stieg der Anteil leicht auf 9,2 Prozent. Insgesamt wurden in den beiden Monaten 5.758 Anmeldungen online abgeschlossen.
Erste Reaktionen auf die Nutzung
Martina Klement, Staatssekretärin für Digitales, äußerte sich zufrieden mit dem Start: „Jeder Bürger, der online anmeldet, entlastet die Ämter.“ Doch diese Entlastung ist bisher nicht spürbar. Besonders im Bezirk Spandau bleibt die Lage unverändert. Gregor Kempert, Stadtrat für Bürgerdienste, sieht die digitale Anmeldung nicht als „Game-Changer“. Trotzdem begrüßt er das neue Angebot und fordert eine schnellere Digitalisierung weiterer Verwaltungsdienstleistungen.
Ein weiteres Problem zeigt sich in den Bürgerämtern: Viele Bürger haben ihre Online-PIN für den elektronischen Personalausweis verloren. Ohne diese PIN ist die Nutzung der digitalen Dienste unmöglich. Dennoch beweist das Interesse an der Digitalisierung, dass ein Bedarf besteht.
Herausforderungen und Potenziale
Die Voraussetzung für die digitale Anmeldung ist ein elektronischer Personalausweis mit Online-Funktion und eine gültige PIN. Bürger ohne PIN können diese im Bürgeramt neu beantragen – sogar ohne Termin. Laut einer Studie der Initiative D21 haben 32 Prozent der Berlinerinnen und Berliner in den letzten drei Jahren ihren elektronischen Ausweis genutzt. Dies ist der höchste Wert im Vergleich aller Bundesländer und zeigt das Potenzial für eine breitere Nutzung.
Doch es gibt auch Hürden: Eine andere digitale Dienstleistung, die Ausstellung von Meldebescheinigungen, erreichte zwischen Januar und Oktober 2024 nur einen Online-Anteil von 14,5 Prozent. Der Senat sieht mangelnde Bekanntheit als Problem. Eine Informationskampagne im nächsten Jahr soll dies ändern.
Staatssekretärin Martina Klement hält es für realistisch, dass künftig ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger die Wohnsitzanmeldung online erledigen wird. Geplant sind weitere digitale Angebote wie die Möglichkeit, Geburts- und Sterbeurkunden online zu beantragen. Diese neuen Dienste sollen bereits im nächsten Jahr verfügbar sein.
Der Weg zu einer vollständig digitalen Verwaltung ist noch lang. Mit der kontinuierlichen Erweiterung des Angebots könnten die Bürgerämter jedoch langfristig entlastet und der Zugang für alle verbessert werden.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de