Inhaltsverzeichnis:
- Rückgang um mehr als 46.000 Wohnungen in sechs Jahren
- Steigender Bedarf bis 2030 - über 270.000 Wohnungen notwendig
- Forderung nach Milliarden-Investitionen in den Wohnungsbau
Rückgang um mehr als 46.000 Wohnungen in sechs Jahren
Laut der Untersuchung ist der Bestand an Sozialwohnungen in Berlin und Brandenburg zwischen 2017 und 2023 um über 46.000 gesunken. Aktuell gibt es nur noch etwa 118.000 Sozialwohnungen in beiden Bundesländern.
In Berlin sank die Zahl von 123.612 auf 99.849 Wohnungen, während in Brandenburg ein noch drastischerer Rückgang von 41.033 auf nur noch 18.359 Wohnungen verzeichnet wurde.
Dieser Trend setzt sich fort, obwohl der Bund in den letzten Jahren mehr Mittel für den sozialen Wohnungsbau bereitgestellt hat. Trotzdem wurden 2022 und 2023 weniger neue Sozialwohnungen gebaut als im Durchschnitt der vorherigen Jahre. Das Pestel-Institut bezeichnet diese Entwicklung als „ernüchternd“.
Steigender Bedarf bis 2030 - über 270.000 Wohnungen notwendig
Die Autoren der Studie prognostizieren, dass bis 2030 rund 270.000 Sozialwohnungen in Berlin und Brandenburg benötigt werden. Davon entfallen 236.300 auf Berlin und 33.300 auf Brandenburg. Die Zahlen basieren auf der wirtschaftlichen und sozialen Lage vieler Haushalte in der Region.
Besonders in Berlin ist der Bedarf an Sozialwohnungen hoch. Matthias Günther vom Pestel-Institut erklärt, dass die Einkommenssituation vieler Menschen im Großraum Berlin und Potsdam den Zugang zu bezahlbarem Wohnraum erschwert. Der Speckgürtel rund um die Hauptstadt ist ebenfalls stark betroffen.
Forderung nach Milliarden-Investitionen in den Wohnungsbau
Um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren, fordern die Autoren der Studie eine umfassende staatliche Unterstützung. Der Bund und die Länder sollten jährlich 11 Milliarden Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitstellen. Diese Investition sei notwendig, um den Verlust auszugleichen und neuen Wohnraum zu schaffen.
Die Ergebnisse der Studie wurden vom Bündnis Soziales Wohnen in Berlin vorgestellt. Zu den Mitgliedern gehören unter anderem die IG BAU, der Deutsche Mieterbund und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Das Bündnis fordert dringend Maßnahmen, um die Wohnsituation für einkommensschwache Haushalte zu verbessern.
Die Lage auf dem sozialen Wohnungsmarkt bleibt angespannt. Ob die Politik auf die alarmierenden Zahlen reagieren wird, bleibt abzuwarten.
Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de