Montag, 18 November 2024 12:43

Berlin streicht 29-Euro-Ticket im Nahverkehr

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ÖPNV - Berlin ÖPNV - Berlin piaxbay / Foto illustrativ

Die schwarz-rote Berliner Koalition steht vor massiven Einsparungen in Höhe von drei Milliarden Euro. Besonders stark betroffen ist der Verkehrs- und Umweltbereich. Eine der gravierendsten Entscheidungen ist die vollständige Abschaffung des 29-Euro-Tickets.

Inhaltsverzeichnis:

Hintergrund - Einführung und Kosten des 29-Euro-Tickets

Das 29-Euro-Ticket wurde im Juli 2023 eingeführt und galt für den Tarifbereich AB in Berlin. Es ermöglichte Abonnenten, den ÖPNV für nur 29 Euro monatlich uneingeschränkt zu nutzen. Im Oktober 2024 gab es etwa 210.000 Abonnenten, vor allem bei der BVG. Die Kosten für das Land Berlin beliefen sich auf rund 300 Millionen Euro jährlich. Das Ticket war ein Wahlversprechen der SPD bei der Wiederholungswahl 2023.

Die geplante Abschaffung erfolgt nach einer Einigung zwischen CDU und SPD bei den Haushaltsgesprächen. Weitere Details sollen am Montagabend vom Koalitionsausschuss bekannt gegeben werden.

Diskussionen um Alternativen und Kritikpunkte

Die SPD schlug zunächst vor, den Preis auf 39 Euro zu erhöhen, um das Ticket weiter anzubieten. Die CDU hingegen forderte die vollständige Streichung. Kritik kam sowohl von der Opposition als auch von Umweltverbänden und den Grünen. Sie wiesen darauf hin, dass die finanzielle Belastung den Nahverkehr gefährden könnte.

Ein weiterer Kritikpunkt war, dass das 29-Euro-Ticket das deutschlandweite 49-Euro-Ticket untergraben würde. Zudem war das Berliner Abo im Gegensatz zum bundesweiten Angebot nicht monatlich kündbar, sondern erst nach einem Jahr. Die genauen Auswirkungen auf bestehende Abonnenten bleiben unklar.

Zukunftspläne der Koalition und Auswirkungen

Am Dienstag will die schwarz-rote Koalition offiziell bekannt geben, wie die geplanten Einsparungen umgesetzt werden sollen. Es wird erwartet, dass das 29-Euro-Ticket endgültig gestrichen wird. Ob Alternativen für Berlinerinnen und Berliner geschaffen werden, ist noch offen.

Die Entscheidung könnte weitreichende Folgen für Pendler und den öffentlichen Verkehr haben. Die Reaktionen der Berliner Bevölkerung und der Verkehrsunternehmen bleiben abzuwarten.

Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de