Freitag, 12 Juli 2024 12:02

Rückgang der Geburtenzahlen in Brandenburg und Berlin erreicht historisches Tief

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Berlin - Geburtenrückgang Berlin - Geburtenrückgang fot: pixabay

In den letzten Jahren hat sich ein signifikanter Rückgang der Geburtenzahlen in Brandenburg und Berlin festgestellt. 2023 wurde ein neuer Tiefstand erreicht, der historische Bedeutung hat. Das Amt für Statistik Berlin - Brandenburg hat kürzlich Daten veröffentlicht, die zeigen, dass die Anzahl der Neugeborenen in Brandenburg auf den niedrigsten Stand seit 28 Jahren gefallen ist. Auch in Berlin setzt sich der Trend fort, allerdings mit einem geringeren Rückgang im Vergleich zu Brandenburg.

Historisches Tief in Brandenburg

Im Jahr 2023 kamen in Brandenburg nur 15.885 Kinder zur Welt. Dies stellt einen Rückgang von 8,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar und markiert den niedrigsten Stand seit 1996. Die Konsequenz aus dieser Entwicklung ist ein Sterbeüberschuss, der höchste seit der Wiedervereinigung Deutschlands. Es verstarben insgesamt 36.622 Menschen, was die Differenz zu den Geburten auf 20.737 erhöht.

Geburtenstatistik in regionaler Betrachtung

In Frankfurt (Oder), einer kreisfreien Stadt in Brandenburg, wurden 2023 lediglich 341 Kinder geboren, was durchschnittlich weniger als ein Kind pro Tag bedeutet. Dagegen zeigten die Landkreise Elbe - Elster und Prignitz eine gegenläufige Entwicklung mit einer Zunahme der Fruchtbarkeitsziffer auf 1,66 bzw. 1,59 Kinder je Frau. In Potsdam, der Landeshauptstadt, wurden die meisten Kinder geboren (1.444), jedoch ist die Geburtenziffer mit 1,07 die niedrigste im Landesvergleich.

Geringerer Rückgang in Berlin

Die Hauptstadt Berlin erlebte einen weniger drastischen Rückgang der Geburtenzahlen. 2023 wurden 1.609 Babys weniger geboren als im Vorjahr, ein Minus von 4,4 Prozent. Dies führte zum zweiten Mal in Folge zu einem Sterbeüberschuss in der Stadt. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Frauen im gebärfähigen Alter, was die Geburtenziffer auf 1,17 Kinder je Frau senkte.

Durchschnittsalter und Fertilitätsrate

Deutschlandweit ist die Fertilitätsrate der Frauen im gebärfähigen Alter auf 1,05 Kinder je Frau gesunken. Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes liegt nun bei 31,2 Jahren, bei zweiten Kindern bei 32,8 Jahren.

Die aktuellen Geburtenzahlen in Brandenburg und Berlin spiegeln eine tiefgreifende demografische Veränderung wider. Sowohl regionale Unterschiede als auch der generelle Trend zu niedrigeren Geburtenraten bedürfen weiterer Untersuchungen und möglicherweise politischer Maßnahmen, um langfristigen Herausforderungen in der Bevölkerungsentwicklung entgegenzuwirken. Die Daten liefern wichtige Einblicke in die sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die für zukünftige Planungen und Politiken entscheidend sein werden.

Quelle: RBB24