Montag, 10 März 2025 13:32

Flugausfälle am Flughafen Berlin-Brandenburg wegen ganztägigem Warnstreik

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Warnstreik-Berlin Warnstreik-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Am Montag kam es am Flughafen Berlin-Brandenburg zu massiven Flugausfällen aufgrund eines ganztägigen Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi. Sämtliche geplanten Ankünfte und Abflüge wurden gestrichen, wodurch rund 67.000 Passagiere betroffen waren. Ein Ausweichen auf andere Flughäfen war kaum möglich, da auch dort Arbeitsniederlegungen stattfanden.

Inhaltsverzeichnis:

Gewerkschaft Verdi ruft zum Streik auf

Der Streik begann früh am Morgen um 3:30 Uhr, als die Mitarbeiter der Bodenverkehrsdienste ihre Arbeit niederlegten. Der Flughafen blieb zwar geöffnet, aber die Hallen und Gänge waren weitgehend leer. Lediglich einige überraschte Reisende waren vor Ort. Die meisten Geschäfte blieben geschlossen, und Polizeikräfte patrouillierten durch das Terminal.

Verdi forderte im Rahmen der laufenden Tarifverhandlungen acht Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro zusätzlich pro Monat sowie drei zusätzliche freie Tage. Zudem verlangt die Gewerkschaft für die Beschäftigten in der Luftsicherheit bessere Arbeitsbedingungen, 30 Urlaubstage und Zusatzurlaub für Schichtarbeit.

Auswirkungen auf den Luftverkehr in Deutschland

Neben Berlin waren zehn weitere deutsche Flughäfen betroffen, darunter Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg. Laut einer Schätzung des Flughafenverbands ADV führte der Streik zu über 3.500 Flugausfällen. Etwa 560.000 Passagiere konnten ihre Reisen nicht antreten.

Die Passagiere wurden von den Fluggesellschaften gebeten, sich über Umbuchungsmöglichkeiten und alternative Reisemöglichkeiten zu informieren. Der Flughafen BER hatte bereits am Freitag angekündigt, dass es keinen regulären Flugbetrieb geben werde. Erst am Dienstag soll der Flugverkehr wieder normal aufgenommen werden.

Kritik aus der Luftverkehrsbranche

Die Luftverkehrsbranche kritisierte den Streik scharf. Jens Bischof, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), warf Verdi Missbrauch des Streikrechts vor. Er forderte ein neues Streikgesetz, das eine verbindliche Schlichtung vor Arbeitsniederlegungen in kritischer Infrastruktur vorsieht.

Auch der Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) äußerte Kritik. Verhandlungsführer Christian Huber bezeichnete die Streikausweitung als nicht zielführend. Der Geschäftsführer des BDL, Joachim Lang, sprach von einer unverhältnismäßigen Maßnahme, die den gesamten Flugverkehr lahmlege. Er forderte neue Regelungen, um solche großflächigen Streiks in Zukunft zu verhindern.

Quelle: rbb24.de, www.milekcorp.com/de/