Situation der Versuchstiere
Laut dem Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) beherbergt das Institut für Parasitologie der Freien Universität Berlin derzeit 16 Beagle, die in relativ kleinen Käfigen gehalten werden. Diese Käfige bieten kaum genügend Raum und Beschäftigungsmöglichkeiten, was zu einem traurigen Anblick der Hunde führt - sie bewegen sich ziellos über kalte Betonböden und suchen durch die Gitteröffnungen ihrer Käfige nach menschlicher Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Wissenschaftlicher Zweck und ethische Fragen
Das Institut führt parasitologische Studien durch, um Antiparasitika zu entwickeln, wie ein Sprecher des Lageso erklärte. Diese Studien sind zwar offiziell genehmigt und halten sich an die bestehenden Vorschriften, doch sie werfen wichtige ethische Fragen auf. Trotz der gesetzlichen Anforderungen, die den Tieren ausreichend Auslauf garantieren sollen, gibt es Ausnahmen, die es erlauben, die Hunde zeitweise ausschließlich in ihren Käfigen zu halten. Dies ist der Fall, wenn sie für Versuche mit Parasiten infiziert werden müssen.
Kritik von Anwohnern und Tierschutzorganisationen
Die Anwohner, unter ihnen Wolfgang Schulz und Christiane Wallenhauer, sowie Aktivisten, darunter Sabrina Engel von der Tierrechtsorganisation PETA, fordern ein Ende dieser Praktiken. Sie beschreiben das Vorgehen als unethisch und fordern eine Überprüfung und mögliche Beendigung der Tierversuche. Diese Forderungen spiegeln eine wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung mit den ethischen Grundlagen von Tierversuchen wider.
Notwendigkeit einer ethischen Reflexion
Die Situation in Düppel stellt einen bedeutenden ethischen Konflikt dar - einerseits die wissenschaftliche Forschung zur Verbesserung der Gesundheit von Hunden und andererseits das unmittelbare Wohlergehen der Versuchstiere. Es ist unabdingbar, dass sowohl die wissenschaftliche Gemeinschaft als auch die Öffentlichkeit die Methoden und Bedingungen von Tierversuchen kritisch hinterfragen und ethische Richtlinien stärken, um das Leiden der Tiere zu minimieren und ihre Lebensqualität zu sichern.
Quelle: BILD