Mittwoch, 30 Oktober 2024 13:58

Schwere Anklage gegen Welpenhändler in Berlin

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Welpenhandel Welpenhandel pixabay / Foto illustrativ

In Berlin stehen fünf Personen unter Anklage, weil sie Welpen gequält und illegal mit ihnen gehandelt haben sollen. Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin gab am Mittwoch bekannt, dass es sich um insgesamt 116 Fälle mit 124 betroffenen Tieren handelt. Die Angeklagten werden wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs in Verbindung mit Tierquälerei angeklagt. Der finanzielle Schaden durch die illegalen Verkäufe wird auf rund 222.000 Euro geschätzt.

Inhaltsverzeichnis:

Tierhandel unter dem Deckmantel der Hobbyzucht

Der Hauptangeklagte, ein 44-jähriger Mann, soll die Welpen aus Polen nach Berlin gebracht haben. Nach den Vorwürfen wurden die Tiere zu früh von ihren Müttern getrennt und in Berlin in schlechtem Zustand gehalten. Der 44-Jährige und seine 31-jährige Lebensgefährtin gaben sich als Hobbyzüchter aus und verkauften die Welpen fälschlicherweise als geimpfte Rassehunde. Die Käufer wurden in dem Glauben gelassen, dass die Tiere einer medizinischen Kontrolle unterzogen wurden.

Unterstützung durch medizinisches Fachpersonal

Laut Anklage waren eine 60-jährige Tierärztin, ein 34-jähriger Tierarzt und ein 55-jähriger chirurgischer Assistent in die Aktivitäten des Paares involviert. Sie sollen wissentlich gefälschte Impfausweise ausgestellt haben, ohne die Welpen tatsächlich zu behandeln. Zusätzlich wird ihnen vorgeworfen, verschreibungspflichtige Medikamente zur Verfügung gestellt zu haben, die für die unzulässige medizinische Behandlung der Tiere durch die mutmaßlichen Bandenmitglieder genutzt wurden. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es dem Hauptangeklagten und seiner Partnerin, den Anschein einer legitimen Zucht aufrechtzuerhalten.

Ermittlungen und beschlagnahmte Beweise

Die Verdächtigen gerieten ins Visier der Behörden, nachdem Käufer aus verschiedenen Regionen Deutschlands Strafanzeige erstatteten. Die Käufer meldeten, dass mehrere Tiere an Krankheiten starben, gegen die sie angeblich geimpft waren. Bei einer Durchsuchung wurden neun kranke Welpen in bedenklichen Verhältnissen sichergestellt. Zudem fanden die Ermittler weitere Beweise wie verschreibungspflichtige Medikamente und Blanko-Impfzeugnisse. In der Tierarztpraxis konnte keine Dokumentation der behaupteten Behandlungen nachgewiesen werden.

Weitere rechtliche Schritte erwartet

Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft wird in den kommenden Wochen weitere Details zu den rechtlichen Konsequenzen der Angeklagten veröffentlichen. Sollten die Vorwürfe sich bestätigen, drohen den Angeklagten erhebliche Strafen.

Quelle: www.globewings.net/de, rbb24.de