Freitag, 04 Juli 2025 09:48

Großübung in Brandenburg

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Katastrophenübung in Brandenburg Katastrophenübung in Brandenburg pixabay/Foto illustrativ

Über 570 Einsatzkräfte aus Brandenburg proben am Wochenende in realitätsnahen Szenarien den Katastrophenfall. In Cottbus und Potsdam finden groß angelegte Übungen statt, bei denen der koordinierte Einsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Bundeswehr und Rettungsdiensten getestet wird. Ziel ist es, die Abläufe bei Massenunfällen unter extremen Bedingungen zu erproben und zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis:

Blitzschlag-Szenario in Cottbus

Am Freitag wird in Cottbus ein Blitzschlag während eines Festivals simuliert. Die Stadtverwaltung teilte mit, dass rund 400 Einsatzkräfte beteiligt sind. Darunter befinden sich Helferinnen und Helfer von Rettungsdiensten, Technischem Hilfswerk, Feuerwehr und Bundeswehr. Etwa 90 Verletzte werden angenommen und sollen in die Medizinische Universität Lausitz – Carl transportiert werden.

Eckhard Nagel, Vorstandsvorsitzender der medizinischen Einrichtung, erklärte, es gehe darum, praktische Erkenntnisse zu gewinnen. Vor allem stehe die Frage im Fokus, ob eine so hohe Zahl an Schwerverletzten adäquat versorgt werden kann.

Dach-Einsturz im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam

Einen Tag später, am Samstag, trainieren Einsatzkräfte im Karl-Liebknecht-Stadion in Potsdam. Dort wird ein Teil-Einsturz eines Stadiondaches nachgestellt. Rund 170 Rettungskräfte, 50 Fahrzeuge und ein Hubschrauber kommen dabei zum Einsatz. Unterstützt wird das Szenario von 150 Freiwilligen, die realitätsnah Verletzte darstellen.

Die Statisten übernehmen verschiedene Rollen:

  • einige simulieren Panik und Unruhe
  • andere wirken traumatisiert und verwirrt
  • weitere stellen Angehörige dar, die nach Vermissten suchen

Die Verletzten werden entsprechend geschminkt, um die Situation so echt wie möglich wirken zu lassen. Eine Sprecherin der Stadt betonte, dass keine Show inszeniert werde. Es gehe um realitätsnahe Abläufe ohne vorherige Absprachen.

Realitätsnähe und improvisierte Reaktion

Die Übungsteilnehmer kennen die Details der Einsatzlage nicht. Diese Überraschungsmomente sollen den Ernstfall simulieren. Dabei wird auch getestet, wie gut die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen funktioniert – von der Bergung über die Versorgung bis zum Transport der Patienten.

Zudem übt die Feuerwehr das Befreien verschütteter oder eingeklemmter Personen. Chaos und Unübersichtlichkeit sind Teil der geplanten Simulationen. Dies erfordert schnelle Entscheidungen, Anpassungsfähigkeit und klare Kommunikation.

Weitere Übungen geplant

Auch in anderen Städten Brandenburgs sollen in den kommenden Tagen Katastrophenübungen stattfinden. Ziel ist es, die Einsatzkräfte im gesamten Bundesland auf unterschiedlichste Notfälle vorzubereiten. Nach jeder Übung erfolgt eine Auswertung. Die gesammelten Erfahrungen fließen in die Optimierung zukünftiger Einsatzstrategien ein.

Quelle: RBB24, www.welt.sn2world.com