Freitag, 30 Mai 2025 18:50

Chaos beim DFB-Pokalfinale in Berlin

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DFB-Pokalfinale DFB-Pokalfinale pixabay/Foto illustrativ

Vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Arminia Bielefeld und dem VfB Stuttgart kam es am Südtor des Berliner Olympiastadions zu gravierenden Einlassproblemen. Tausende Fans mussten stundenlang warten. Berichte sprechen von weinenden Kindern, mangelnder Hilfe und überforderten Sicherheitskräften. Die Berliner Politik reagiert jetzt.

Inhaltsverzeichnis:

Einlassprobleme am südtor des Olympiastadions

Am Samstagabend warteten etwa 25.000 Anhänger von Arminia Bielefeld am Südeingang des Olympiastadions – unter teils katastrophalen Bedingungen. Die langen Wartezeiten führten zu Gedränge. Personen konnten sich kaum noch bewegen. Einige urinierten in Becher, Kinder brachen in Tränen aus. Viele Besucher sprechen von einem gefährlichen Szenario.

Laut Aussagen im Internet waren viel zu wenige Scanner im Einsatz. Zudem funktionierten sie sehr langsam. Besonders problematisch: Der Ordnungsdienst war offenbar überfordert und reagierte kaum auf Nachfragen. Laut Augenzeugen gab es keine klaren Durchsagen. Erst spät wurde kommuniziert – und dann nur schwer verständlich. In Fan-Foren wurde der Vergleich zur Tragödie der Loveparade 2010 gezogen.

Verantwortung beim Deutschen Fußball-Bund

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport kündigte nun eine umfassende Aufarbeitung an. Sie verweist dabei klar auf den Deutschen Fußball-Bund als verantwortlichen Veranstalter. Die Sicherheitsplanung habe in der Verantwortung des DFB gelegen. Die Auswertung werde gemeinsam mit der Olympiastadion Berlin GmbH durchgeführt.

Timo Rohwedder, Geschäftsführer der Stadion-Gesellschaft, kündigte eine detaillierte Analyse der Einlasssituation am Südeingang an. Alle Berichte von betroffenen Fans würden sehr ernst genommen, erklärte er. Eine belastbare Bewertung werde jedoch noch Zeit benötigen, da viele Faktoren berücksichtigt werden müssten. Das Ergebnis soll anschließend öffentlich gemacht werden.

Arminia Bielefeld reagiert mit scharfer Kritik

Auch Arminia Bielefeld meldete sich zu Wort. Der Klub sprach von einem untragbaren Zustand beim wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte. Der Zweitliga-Aufsteiger verurteilte die Vorkommnisse auf seiner Homepage deutlich. Für die Verantwortlichen sei die Situation unverständlich und nicht akzeptabel.

Der DFB selbst zeigte sich betroffen. In einem Online-Statement bat der Verband um Entschuldigung für das Geschehene. Alle betroffenen Stadionbesucher sollen individuell kontaktiert werden. Das Pokalfinale war mit 74.036 Zuschauern ausverkauft und findet seit 1985 traditionell im Berliner Olympiastadion statt.

Rückblick auf Organisation und kommende Herausforderungen

Die Berliner Senatsverwaltung betonte dennoch das hohe organisatorische Niveau des Stadions. Großveranstaltungen seien in der Vergangenheit erfolgreich durchgeführt worden. Als Beleg wurde die positive Bewertung durch die Uefa nach der Europameisterschaft 2024 genannt. Dort galt Berlin als bester Austragungsort.

Die Ereignisse rund um das Finale werfen nun jedoch Fragen für kommende Großveranstaltungen auf. Die Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsdiensten, Veranstalter und Behörden steht dabei besonders im Fokus. Wichtige Punkte im Überblick:

  • 25.000 Bielefeld-Fans warteten stundenlang am Südeingang.
  • Kaum Scanner und überforderter Ordnungsdienst.
  • Berliner Senat sieht DFB in der Verantwortung.
  • Arminia Bielefeld kritisiert scharf.
  • DFB bittet um Entschuldigung.
  • Vollständige Auswertung ist angekündigt.

Die Aufarbeitung der Vorfälle wird entscheidend sein, um Vertrauen in die Organisation zukünftiger Fußball-Großereignisse zu sichern.

Quelle: RBB24, www.milekcorp.com/de/