Montag, 09 Juni 2025 11:19

Brandenburg warnt vor illegalem Mietwagengeschäft

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Illegal Mietwagengeschäft Illegal Mietwagengeschäft Foto: pixabay

Immer mehr Mietwagenfirmen verlagern ihren Betrieb aus Berlin nach Brandenburg. Die Behörden schlagen Alarm und fordern konkrete Gegenmaßnahmen. Am 25. Juni will das brandenburgische Verkehrsministerium zusammen mit Berlin und den Landkreisen über ein gemeinsames Vorgehen beraten. Die Zahl auffälliger Fahrzeuge steigt, ebenso wie der Druck auf die Genehmigungsstellen.

Inhaltsverzeichnis:

Mietwagenfirmen verlassen Berlin gezielt

Zahlreiche Mietwagenunternehmen verlegen ihren offiziellen Sitz von Berlin nach Brandenburg, obwohl die Fahrzeuge weiterhin hauptsächlich in der Hauptstadt unterwegs sind. Diese Verlagerung geschieht oft, um den strengeren Kontrollen der Berliner Behörden zu entgehen. Laut dem Berliner Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten entziehen sich viele Anbieter bewusst der Aufsicht. Die Fahrzeuge nutzen zwar Berliner Straßen, doch die Zuständigkeit liegt nun bei brandenburgischen Ämtern.

Berlin geht bereits konsequent gegen schwarze Schafe der Branche vor. Im Jahr 2024 wurden zahlreiche Fahrzeuge gesperrt. Die Gründe waren unter anderem fehlende Genehmigungen, falsche Angaben zum Firmensitz oder ungültige Erlaubnisse. Besonders betroffen sind Fahrdienste, die ihre Fahrzeuge über digitale Plattformen vermitteln lassen.

Landkreise fordern schnelle Lösung von Potsdam

Der brandenburgische Landkreistag sieht eine wachsende Schattenwirtschaft im Mietwagensektor. In einem Schreiben an das Verkehrsministerium in Potsdam wurde deutlich gemacht, dass sich die Lage verschärft. Immer mehr Unternehmen beantragen Zulassungen für Mietwagen in Brandenburg. Die zuständigen Ämter stoßen an ihre Kapazitätsgrenzen.

Das Ministerium sicherte seine Unterstützung zu. Die Situation sei für die Genehmigungsbehörden herausfordernd, heißt es aus Potsdam. Besonders die Zunahme von Standortverlagerungen bedeute zusätzlichen Aufwand und erschwere wirksame Kontrollen. Die Landkreise erwarten ein koordiniertes Vorgehen von Land und Hauptstadt.

Gemeinsame Datenbank soll helfen

Um dem Problem wirksam zu begegnen, schlägt der Landkreistag eine zentrale Lösung vor:

  • Einrichtung einer gemeinsamen Datenbank, in der enttarnte Firmen und Einzelpersonen erfasst werden
  • Abgleich von Entzugsentscheidungen, um Dopplungen zu vermeiden
  • Bessere Nachvollziehbarkeit, wo sich Fahrzeuge tatsächlich befinden
  • Verstärkte Kontrollen, insbesondere bei Neuzulassungen

Die Beratungen Ende Juni sollen konkrete Schritte bringen. Ziel ist eine geregelte Zusammenarbeit der Behörden beider Länder, um gegen illegale Praktiken im Mietwagengeschäft vorzugehen.

Der Druck auf Brandenburg wächst, während Berlin bereits reagiert hat. Die Behörden stehen vor einer landesübergreifenden Herausforderung, die klare Lösungen und digitale Hilfsmittel erfordert.

Quelle: RBB24, www.globewings.net/de