Freitag, 17 Oktober 2025 16:40

38-Jähriger gesteht neue Taten vor Berliner Landgericht

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Der Angeklagte vor dem Berliner Landgericht während der Verhandlung. Der Angeklagte vor dem Berliner Landgericht während der Verhandlung. Pixabay/ Foto illustrativ

Ein 38-jähriger Mann steht erneut in Berlin vor Gericht. Bereits im Juli wurde er wegen der Vergewaltigung einer bewusstlosen 20-jährigen Abiturientin zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Nun hat er in einem zweiten Verfahren weitere Übergriffe auf zwei Frauen eingeräumt. Die Ermittler prüfen zusätzlich eine mögliche Sicherungsverwahrung.

Spis treści:

Neue Geständnisse im zweiten Prozess

Der Angeklagte hat laut Angaben seines Verteidigers mehrere weitere Taten zwischen Februar 2020 und März 2021 gestanden. Diese Aussage erfolgte bereits vor zehn Tagen unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Mittelpunkt stehen vier Fälle, die sich an zwei Frauen im Alter von 29 und 47 Jahren richten. Die Öffentlichkeit wurde ausgeschlossen, um die Opfer zu schützen.

Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass es sich um einen Serientäter handelt. Der Angeklagte, ein studierter Betriebswirt und ehemaliger Geschäftsführer, könnte nach Abschluss dieses Prozesses in Sicherungsverwahrung kommen. Das Urteil aus dem ersten Verfahren ist noch nicht rechtskräftig.

Handy-Auswertung brachte neue Beweise

Die neuen Vorwürfe kamen erst während des ersten Prozesses ans Licht. Eine vollständige Auswertung des Handys des Angeklagten durch die Polizei brachte belastendes Material ans Tageslicht. Die betroffenen Frauen wurden mit den Aufnahmen konfrontiert, die sie selbst zuvor nicht kannten.

Eine der Nebenklage-Anwältinnen erklärte, ihre Mandantinnen seien schockiert gewesen, als sie die Videos sahen. Beide Frauen hatten zuvor keine Erinnerung an die Vorgänge.

Wichtige Erkenntnisse aus der Handy-Auswertung:

  1. Mehrere gespeicherte Videoaufnahmen der Taten
  2. Hinweise auf wiederholte Übergriffe
  3. Frauenfeindliche Beschriftungen und Bemerkungen
  4. Zeiträume der Taten zwischen 2020 und 2021

Ermittlungen gegen Berliner Polizisten

Im Zusammenhang mit dem ersten Fall gibt es nun interne Untersuchungen gegen Polizeibeamte. Diese hatten im April 2022 trotz klarer Hinweise auf ein mögliches Sexualdelikt zunächst keine Ermittlungen eingeleitet.

Die Familie der damals 20-jährigen Frau, die nach einem Drogenkonsum reanimiert werden musste, reichte Strafanzeige ein und forderte umfassende Untersuchungen. Erst danach begann die Polizei mit der vollständigen Auswertung des Handys.

Fortsetzung des Prozesses im November

Das Berliner Landgericht hat die Fortsetzung des Verfahrens für den 4. November angesetzt. Bis dahin werden weitere Beweise geprüft und psychologische Gutachten ausgewertet. Dem 38-jährigen Mann droht neben einer erneuten Haftstrafe auch eine unbefristete Sicherungsverwahrung.

Quelle: rbb24, webrivaig.com/de